Unser Labor legt den Fokus auf
zwei Kerngebiete zur Verbesserung der Gesundheit der Atemwege

Unsere Forschung hat das Ziel, das Verständnis der pathologischen Mechanismen dieser Erkrankungen zu vertiefen und effektive Lösungen für jene komplizierten Atemwegserkrankungen zu finden.

Chronische Rhinosinusitis
und N-ERD

Chronische Nasennebenhöhlenentzündungen betreffen etwa 10 % aller Menschen und führen dazu, dass sie monatelang oder gar Jahre unter Symptome wie Schmerzen, eine verstopfte Nase und Geruchsminderung oder -verlust leiden. Manchmal tritt die Krankheit auch mit Nasenpolypen und Unverträglichkeiten gegenüber bestimmten schmerzlindernden Medikamenten wie NSAR auf.

Obwohl eine Operation eine Behandlungsoption der chronischen Rhinosinusitis darstellt, ist diese Erkrankung oft mit einem hohen Rezidivrisiko verbunden. Neu entwickelte Medikamente, die auf spezifische Interaktionen der Immunzellen abzielen, zeigen sich speziell erfolgreich bei der Behandlung der chronischen Rhinosinusitis. Das zeigt, welch wichtige Rolle die Immunzellen bei dieser Krankheit spielen. Viele Aspekte dieser pathologischen Mechanismen sind zwar noch nicht ausreichend erforscht, bieten jedoch die Grundlage für die Inspiration neuer therapeutischer Ansätze und somit Hoffnung auf effektivere Behandlungsmöglichkeiten.

Darstellung der Zellen (Mastzellen, B-Zellen, T-Zellen), die am Entzündungsprozess beteiligt sind und schlussendlich zur Bildung von Nasenpolypen beitragen.

Die chronische Rhinosinusitis mit Nasenpolypen wird durch eine überschießende Immunreaktion in den Nasengängen verursacht, bei der Immunzellen spezielle Mediatoren wie Zytokine freisetzen und zuletzt zu einer langfristigen Entzündung führen. Diese Entzündung lässt das Gewebe anschwellen und kann zur Bildung von Polypen beitragen, die die Nasengänge und Nebenhöhlen verstopfen.

In diesem Zusammenhang untersuchen wir auch die Interaktion zwischen dem Epithel und dem nasalen Mikrobiom, um deren Rolle bei gesunden und erkrankten Atemwegen zu erforschen.

Darüber hinaus untersuchen wir die immunologischen Mechanismen, die durch aktuelle Therapeutika ausgelöst werden, und führen klinische Studien mit Fokus auf innovative medikamentöse Therapierung der chronischen Rhinosinusitis durch. Ein besonderes Augenmerk unserer Forschung stellen Patient:innen mit N-ERD (=NSAID-exacerbated respiratory disease) dar, welche durch die Symptomtrias aus Asthma, Nasenpolypen und Überempfindlichkeit gegenüber nicht-steroidalen entzündungshemmenden Medikamenten gekennzeichnet sind.  
Gemeinsam mit der Abteilung für Pulmologie an der Medizinischen Universität Wien arbeiten wir eng daran, die Zusammenhänge zwischen den oberen und unteren Atemwegen eingehender zu verstehen und insofern die Diagnostik sowie Behandlungsstrategien für Erkrankungen wie Asthma und chronischer Rhinosinusitis zu verbessern.

Allergien im Bereich der Atemwege

Während vor einigen Jahrzehnten nur etwa 10 % der Bevölkerung von Allergien betroffen waren, leidet heute mehr als ein Viertel aller Menschen an saisonalen Allergien (in Industrieländern).

Zusätzlich zu den vielseitigen Symptomen, die von einer einfachen Rhinitis bis hin zu lebensbedrohlichen Zuständen wie der Anaphylaxie reichen, leiden die Patientinnen und Patienten auch unter einer verminderten Lebensqualität.
Die signifikant reduzierte Lebensqualität ist nicht nur durch krankheitsbedingte körperliche Beeinträchtigungen bedingt, sondern ist auch auf Einschränkungen im Alltag und im sozialen Umfeld durch die Erkrankung zurückzuführen.

Allergien im Bereich der Atemwege entstehen, wenn das Immunsystem auf harmlose Stoffe wie Pollen oder Tierhaare überreagiert und einen spezifischen Antikörper, genannt "IgE", produziert. Dieser Antikörper ist an der Oberfläche der Immunzellen gebunden und löst die Freisetzung von Botenstoffen wie Histamin aus. In weiterer Folge führt dies bei Kontakt mit dem entsprechenden Antigen zu typischen allergischen Symptomen wie Niesen, Husten und Atemnot.

Illustration der frühen Phase der nasalen Reaktion bei Allergien mit IgE-produzierenden B-Zellen und aktivierten Mastzellen, welche Entzündungsmediatoren sezernieren.

Unsere Forschung fokussiert sich auf das Verständnis über die Kinetik der Immunantwort und der IgE-Produktion nach nasalem Allergenkontakt.

Derzeit untersuchen wir Veränderungen im Immunglobulinrepertoire und in der Sensibilität der Effektorzellen nach kontrollierter Allergenprovokation. Unser nächstes Projekt untersucht Veränderungen in allergischen Immunantworten mit zunehmendem Alter (FWF KLIF).

Unsere Forschung wird finanziert durch

UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung

Im Jahr 2015 einigten sich die UN-Mitgliedsstaaten auf 17 globale Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs), um Armut zu beenden, den Planeten zu schützen und Wohlstand für alle zu sichern. Unsere Arbeit trägt zu den folgenden SDGs bei:

Good Health and Well-Being IconQuality Education IconGender Equality IconClimate Action Icon